„Wenn der Blackout in ein paar Tagen nicht behoben ist, dann ist die ganze Infrastruktur nicht mehr wiederzubeleben“

Eine Polizistin spricht Klartext, was uns nach einem Blackout erwartet

von Alexander Wallasch (Kommentare: 3)

„Wer jetzt nicht vorbereitet ist, ist vorbereitet, es nicht zu schaffen“© Quelle: Deinschilderdruck.de / Pixabay / robert_marinkovic, TheDigitalArtist I Montage Alexander Wallasch

Wer kann uns sagen, was die nächsten Monate bringen? Viele Menschen haben Angst vor dem Morgen. Was uns eine Polizistin im Interview erzählt, ist leider kaum geeignet, die Sorgen zu mildern.

Für immer mehr Menschen gehört diese Frage zu den wichtigsten unserer Zeit: Warum stehen nicht mehr Leute auf und protestieren gegen diese Regierung?

Wenn es nicht über Wahlen gelingt, warum ziehen die Menschen nicht nach Berlin und bereiten dieser Zerstörung unser materiellen und geistigen Werte mit körperlicher Massenpräsenz ein Ende, zeigen mit friedlichen Mitteln, aber beharrlich, dass sie es nicht mehr gewillt sind, diesen Abriss hinzunehmen?

Am Risiko, anschließend als Verfassungsfeinde und Delegitimierer des Staates zu gelten, kann es nicht liegen. Denn, könnte man jedenfalls meinen, wer aufsteht, weiß, wofür er es macht.

Selten noch in der deutschen Geschichte konnte man sich so sicher sein, als Oppositioneller auf der richtigen Seite zu stehen. Oder doch nicht?

Wir sprechen mit einer Polizistin aus Norddeutschland, die täglich erlebt, wie die Stimmung auf der Straße ist, die sich zunehmend Sorgen um dieses Land macht und die mit den Kollegen nach Feierabend in den Gedankenaustausch geht. Aus verständlichen Gründen möchte sie anonym bleiben.

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Eine Polizistin spricht Klartext:

Alexander Wallasch: Warum gehen die Leute nicht auf die Straße?

Polizistin: Das kann ich Ihnen sagen, weil sie ihre Strom- und Gasrechnungen noch nicht bekommen haben. Die neuen Abschläge.

Alexander Wallasch: Und dann, meinen Sie, geht's los?

Polizistin: Ja, weil es noch nicht schlimm genug ist.

Alexander Wallasch: Aber Corona und Zuwanderung waren doch für viele auch schon schlimm. Hat das noch nicht gereicht für die ultimative Empörung?

Polizistin: Die Medien haben ja den Leuten suggeriert, dass das was ganz Tolles ist. Und die Bundeskanzlerin hat gesagt: „Wir schaffen das.“ Der Deutsche geht erst demonstrieren, wenn es im Prinzip zu spät ist, wenn sich das politische System unumkehrbar gewandelt hat.

Alexander Wallasch: Wenn das so ist, wie Sie sagen, warum hat der Staat nicht erklärt, dass teure Gaspreise und ein bisschen frieren etwas Gutes ist?

Polizistin: Das hat er doch. You never walk alone. Aber das heißt nicht, dass man sich in der Hängematte ausruhen kann. Jetzt ist jeder Einzelne gefragt. Jeder muss etwas von seinem Wohlstand abgeben, den er so lange genossen hat.

Alexander Wallasch: Und das, meinen Sie, ist der Kipppunkt?

Polizistin: Ich weiß nicht, ob das ausreicht. Ich denke mal, das wird sich zeigen. An dem Punkt, wo die Lichter ausgehen und es zum Schlimmsten kommt, werden sich die Leute verkriechen. Ein paar werden plündern und das werden nicht die deutschen Rentner sein. Das werden die Leute sein, die jetzt schon auf der anderen Seite des Gesetzes stehen. Die zuallererst. Und der eine oder andere Familienvater, der aber vom Plündern nicht heil nach Hause kommt.

Und gegen wen soll man dann demonstrieren? Denn dann sind die Leute, die diese Entscheidungen getroffen haben, die zu diesem Zustand geführt haben, längst alle irgendwo in Sicherheit oder tot.

Alexander Wallasch: Warum sollen die tot sein?

Polizistin: Nicht gezielt, weil sie Politiker sind, sondern einfach, weil bei den Leuten mit den dicken Hütten nachgeschaut wurde, ob da noch was im Kühlschrank ist.

Alexander Wallasch: Wo ist die Polizei denn zu dem Zeitpunkt? Oder plündern die mit?

Polizistin: Die können nicht zu Arbeit fahren. Überlegen Sie doch mal. Die meisten Polizisten, die ich kenne, haben Anfahrtswege von mindestens fünfzehn oder noch mehr Kilometern. Denn kaum einer möchte unmittelbar dort wohnen, wo er auch arbeitet, wo seine Klientel beheimatet ist.

Das würde ja in deiner Freizeit bedeuten, du triffst dauernd auf Leute, mit denen Du noch am Abend dienstlich aneinandergeraten bist, die Du festgenommen hast oder sonst was.

Ergo sucht sich der normale gesunde Polizist so mit 35 irgendwo ein Häuschen ein bisschen außerhalb im Grünen, gründet eine Familie und fährt dann in die Stadt zum Arbeiten. Da wird er aber bei einem Blackout gar nicht mehr hinkommen, weil er keinen Kraftstoff mehr hat. Was soll man machen? Auf der Dienststelle wohnen und seine Familie allein lassen? Nein, wird er nicht. Das macht er zwei Tage und dann sagt ihm seine Frau: Hör mal, hier waren heute schon wieder komische Leute und die sind in unseren Schuppen eingebrochen und haben versucht, unsere Haustür aufzubrechen. Dann nimmst du dir deine Waffe und fährst nach Hause und bleibst da. Davon gehe ich einfach aus.

Alexander Wallasch: Gibt es denn da keine Notfallpläne, den Polizeidienst dort zu organisieren, wo die Leute sind, die zu Hause geblieben sind?

Polizistin: Nein, das gibt nicht. Das ist eine Idee, die aber der eine oder andere Kollege sicher schon hatte: Jetzt nehmen wir dieses oder jenes Dorf, und schauen: Wie viel Polizisten sind da? Und die organisieren dann im Prinzip einen einfachen Wachpolizeidienst in der Gemeinde, in der sie sich aufhalten. Wäre ja machbar. Aber solche Pläne gibt es nicht.

Alexander Wallasch: Also was können Sie den Leuten raten?

Polizistin: Wenn es zu so einem Großschadensereignis kommt wie dem Blackout. Und wenn das in ein paar Tagen nicht behoben ist. Dann ist die ganze Infrastruktur ja auch nicht mehr wiederzubeleben. Aber was soll man da raten? Du kannst im Prinzip, und das ist das, was ich mache und mit einigen Leuten hier auch gedanklich durchgespielt habe, du kannst nur kleine Communities gründen, die sich gegenseitig beschützen und zusammenarbeiten.

Alexander Wallasch: Das klingt ja alles ganz dramatisch und das ist so der Worstcase. Was ist denn, wenn gar nichts passiert?

Polizistin: Ja, gut, dann sitzen jede Menge Prepper auf jeder Menge Nahrungsmittel und Vorräte, die irgendwann ablaufen (lacht).

Alexander Wallasch: Kann man den Leuten empfehlen, sich einen scharfen Hund zuzulegen?

Polizistin: Du musst so einen Hund ausbilden, das macht ja keinen Sinn. Und außerdem ist der Zug längst abgefahren. Also wer jetzt nicht vorbereitet ist, ist vorbereitet, es nicht zu schaffen.

Alexander Wallasch: Wie wird das denn ganz offiziell im Polizeidienst besprochen? Da spricht man vielleicht mal beim Grillen mit ein paar Kollegen, so wie es jeder Privatmann vielleicht auch macht. Und unsere reiche Elite kann sich doch dann sowieso einen Sicherheitsdienst leisten. Dann bestellen die fünf Mann oder mehr …

Polizistin: Meinen Sie denn, die kommen noch nach einer Woche?

Alexander Wallasch: Meinen Sie nicht?

Polizistin: Was hat der Sicherheitsdienst denn? Pfefferspray und Taschenlampe …

Alexander Wallasch: Wer weiß das schon, vielleicht haben die zum passenden Zeitpunkt noch was ganz anderes. Wir wissen es nicht.

Polizistin: Nein, haben die natürlich nicht. Wir leben doch nicht in den USA. Die Leute sind hier größtenteils unbewaffnet. Abgesehen von Kriminellen und Leuten, die legal Waffenbesitzer sind.

Alexander Wallasch: Das heißt, man ist auf dem Dorf deutlich besser aufgehoben, weil die Jägerdichte dort größer ist?

Polizistin: (lacht) Ja, das ist mit Sicherheit auch ein Argument, was ich anführen würde. Ja natürlich. Und vor allem, weil da viele Menschen leben, die ein eigenes Haus haben. Die wohnen nicht in dem Mehrfamilienhaus, wo die Klospülung nicht mehr funktioniert. Die haben eine Regentonne, um abzuspülen, da wohnen Leute, die Geld haben und Handwerker, die sich zu helfen wissen. Da wohnen Bauern, die noch Sachen anpflanzen können, und die anderen, die ganzen Bürohengste, die dann zu Hause sitzen, die werden dann für die Feldarbeit eingeteilt. Die bekommen eine Schippe in die Hand gedrückt und müssen umgraben. Wir reden jetzt natürlich von einem ganz schlimmen Szenario.

Alexander Wallasch: Danke für das Gespräch.

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